Digitale Unternehmensstrategie: Welche Digitalstrategie passt zu uns?
Drei Kernfragen stehen am Anfang der Prozesse zur passenden Digitalstrategie und zur Umsetzung der Transformation: Welches digitale Geschäftsmodell passt zu uns und unseren Kunden? Wie setzen wir es am besten um? Und was sind die daraus resultierenden Chancen und Risiken?
Digitale Geschäftsmodelle sind oft von hohen Unsicherheiten geprägt, denn nicht jede Investition zahlt sich aus. Eine erfolgreiche digitale Transformation erfordert ein klares strategisches Zielbild und Umsetzungskonzept.
Die digitale Transformation bietet vielfältige Wachstumschancen. Diese zu finden und zu heben, bedeutet Risiko und erfordert den Einsatz von Ressourcen. Bevor Sie jedoch investieren, sollten Sie sehr sorgfältig analysieren, welcher Prozess zu Ihrem Unternehmen und den bislang vorhandenen Produkten und Kompetenzen passt.
Unüberlegte Digitalinvestitionen sind nicht nur teuer, sondern in 90 Prozent aller Fälle auch nicht erfolgreich.
Nicht für jedes Unternehmen bzw. jede Ausgangssituation lohnt sich die digitale Diversifikation gleichermaßen. Hier gilt es, die Möglichkeiten und die eigene Erwartungshaltung sinnvoll in Einklang zu bringen.
Digitalinvestitionen ohne ein grundlegendes Verständnis des digitalen Marktes und der passenden digitalen Geschäftsmodelle sind teuer und in 90 Prozent aller Fälle auch nicht erfolgreich. Um Fehlinvestitionen zu verhindern, sollten Sie vorab die Chancen und Risiken kalkulieren und eine Digitalstrategie entwickeln, die Ihre vorhandenen Stärken nutzt sowie Risiken sinnvoll abfedert oder einbezieht.
Schätzen Sie Ihre digitalen Kompetenzen richtig ein?
Eine der wichtigsten Voraussetzungen für digitales Wachstum ist es, die eigenen Kompetenzen realistisch einordnen zu können. Besonders Unternehmen ohne relevante Digitalerfahrung unterschätzen oft die Herausforderungen des Digitalgeschäfts – und überschätzen ihre eigenen Fähigkeiten oder Möglichkeiten.
„Das Geld, unsere bekannte(n) Marke(n) oder unsere Marktbeziehungen“ sind in digitalen Geschäftsmodellen oft viel weniger wertstiftend als erhofft oder angenommen. Diese Fehleinschätzung kann fatale Folgen in Bezug auf Zeit und Geld haben.
Marktteilnehmer und Wettbewerber im Digital Business kommen aus ganz anderen Bereichen, Kundenwünsche werden anders bedient und Vertriebswege basieren auf operativer Exzellenz im Digital Marketing. Ein Commercial Audit, ein Marketing Audit oder ein KPI Audit zeigt Ihnen objektiv auf, welche wirtschaftlichen, prozessualen, organisatorischen und personellen Kompetenzen Ihnen zur Verfügung stehen.
Vor der Umsetzung von Digitalisierungsprojekten muss daher feststehen, an welchen Kompetenzen, Prozessen oder Ressourcen es noch mangelt. Ein externer Blick auf Ihre Geschäftsbereiche hinterfragt in konstruktiver Weise, ob Ihre bestehende Organisation für die digitalen Herausforderungen gerüstet ist und welche strukturellen Schwachstellen Sie durch den Ausbau eigener Kompetenzen oder den Zukauf digitaler Geschäftsbereiche ausgleichen müssen.
Quantifizieren Sie Wachstumspotentiale
Mithilfe einer Potentialanalyse können Sie Ihre Wachstumspläne quantifizieren: Welche Umsatz-, Reichweiten- oder Kundenpotentiale könnte Ihr Unternehmen mit den vorhandenen oder geplanten Assets erschließen? Stehen die Kosten der Digitalinvestition in einem realistischen Verhältnis dazu oder sollten Sie sich besser für alternative Maßnahmen entscheiden?
Ob sich der Markteintritt für Sie lohnt, können Sie mithilfe einer Wachstums- und Wettbewerbsanalyse erschließen. Erst wenn Sie sichergestellt haben, dass ein Marktpotential grundsätzlich vorhanden ist, sollten Sie den nächsten Schritt gehen.
Risiken und Abhängigkeiten erkennen
Den digitalen Chancen gegenüber stehen auch spezielle Risiken, die sich maßgeblich vom traditionellen Markt unterscheiden können. Eine Risikoanalyse mit digitalem Schwerpunkt antizipiert und quantifiziert solche Risiken, die Sie von Anfang an auf dem Schirm haben sollten.
Zu einer guten Risikoanalyse gehört es, die wirklich relevanten Wettbewerber in den digitalen Kanälen zu überprüfen. Diese finden sich oft abseits des klassischen Wettbewerbsumfelds. Ebenso relevant ist die Kenntnis des digitalen Ökosystems, denn oft kann schon eine Algorithmus-Änderung bei Google oder Facebook ganze digitale Geschäftsmodelle ins Wanken bringen. Hier brauchen Sie einen Partner mit technischem und analytischem Sachverstand, der Ihnen eine klare Einschätzung der potentiellen Reichweitenströme sowie der Wirtschaftlichkeit Ihres Ansatzes liefert. Exakte Sensitivitäts- und Szenarioanalysen können die Entwicklung relevanter Einflussfaktoren abbilden und für Sie in direkten Bezug bringen.
Kaufen oder selber machen?
Wollen Sie organisch oder durch Zukäufe wachsen? Diese Frage lässt sich pauschal nicht beantworten, sondern hängt von Ihren individuellen Assets, Kompetenzen und organisatorischen Voraussetzungen ab. Eine Build-or-buy-Analyse ermittelt den wirtschaftlichen und strategischen Sinn der Entscheidung für Aufbau oder Zukauf des Digitalgeschäfts.
Organisches Wachstum erfolgreich gestalten
Ein organischer Wachstumspfad ermöglicht Ihnen die größtmögliche Kontrolle über Ihr künftiges Digitalvorhaben. Er birgt aber oft den höchsten Aufwand sowie die größten organisatorischen Herausforderungen und strukturellen Risiken. Sie sollten daher von Anfang an wissen, was der wertgenerierende Kern Ihrer Unternehmung ist. Auf dieser Basis können Sie dann die passende Monetarisierungsstrategie inklusive der maßgeblichen Key-Performance-Indikatoren verfolgen.
Für viele neue Digitalprodukte gibt es allerdings kaum zuverlässige und belastbare Marktdaten. Für die Erstellung einer Produkt- und Preisstrategie empfiehlt sich daher der Minimum-Viable-Product-Ansatz: Sie reduzieren Ihr Vorhaben zunächst auf die absolut notwendigen Erfolgsfaktoren und Risiken und testen so, ob Ihr Konzept überhaupt wirtschaftlich tragfähig ist. Nur wenn diese Bedingung erfüllt ist, skalieren Sie Ihre Produktinnovation auf die gewünschte Größe.
Eine weitere Alternative liegt im Aufbau eines digitalen Produkts oder Bereiches unter externem Interimsmanagement. So können Sie eine digitale Idee zügig umsetzen und innerhalb Ihres Unternehmens Digitalerfahrungen erwerben. Die Businessplanung und Ressourcen Ihres Vorhabens sind abgesichert und Sie erhalten ein schlüsselfertiges Resultat, das Sie fortführen können.
Definieren Sie einen strukturierten Investmentprozess
Wer sich für den Zukauf eines Digitalgeschäfts entscheidet, muss sich darauf verlassen können, dass das Zielunternehmen langfristigen Mehrwert bringt und zur digitalen Gesamtstrategie beiträgt. Vor der Suche nach möglichen Zukäufen benötigen Sie ein klares Verständnis Ihrer Investmentkriterien.
Strukturieren Sie den Investmentprozess, um böse Überraschungen zu vermeiden. Auch wenn es unwahrscheinlich klingt: Viele Unternehmen reagieren eher auf vermeintlich attraktive Investmentmöglichkeiten, die ihnen zugetragen werden, als aktiv und koordiniert danach zu suchen. Die Folge ist ein Sammelsurium unstrukturierter Beteiligungen, die eher Arbeit als Rendite erzielen.
Ein strukturierter Investmentprozess klärt daher zunächst die Rahmenparameter des anorganischen Wachstums. Welche Branchen, Zielkunden und Geschäftsmodelle sind für Sie relevant? Wollen Sie in Frühphasen (= hohes Risiko) oder in etablierte Geschäftsmodelle (= hoher Preis) investieren? Wie viel Umsatz wollen Sie in fünf bis zehn Jahren mit den Zukäufen erzielen und welche Zukaufbudgets benötigen Sie hierfür? Wenn Sie diese Fragen geklärt haben, reagieren Sie nicht mehr auf vermeintliche Opportunitäten, sondern suchen aktiv selbst nach passenden Zukäufen.
Kaufobjekte realistisch bewerten
Nicht selten entpuppen sich Verkäuferangaben in Transaktionsverhandlungen als nicht dauerhaft tragfähig oder schlichtweg falsch. Oftmals ändern sich zudem die kompletten Rahmenparameter, unter denen das Unternehmen agiert.
Eine Digital Due Diligence bietet eine vollständige Prüfung aller digitalen Chancen und Risiken.
Eine Digital Due Diligence des Zielunternehmens nimmt die spezifischen digitalen Chancen und Risiken in den Blick. Dabei wird im Rahmen einer Commercial Due Diligence die Tragfähigkeit des Geschäftsmodells überprüft. Eine Marketing & Sales Due Diligence stellt fest, ob das Unternehmen langfristig erfolgreich Kunden gewinnen kann. Zuletzt wird in einer IT Due Diligence festgestellt, ob die technische Infrastruktur den Herausforderungen gewachsen ist.
Im Zuge dieser Rundumüberprüfung stellt sich oft heraus, dass vermeintlich attraktive Investments deutlich riskanter sind als angenommen oder signifikante Folge-Investitionen notwendig sind. In diesem Fall können Sie rechtzeitig vom Kauf zurücktreten oder zumindest einen deutlich attraktiveren Kaufpreis aushandeln.
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