Digitalisierungsstrategie: Diese 7 Aspekte dürfen Sie auf keinen Fall vergessen
Warum überhaupt eine Digitalisierungsstrategie? Digitalisierung ist ein Megatrend und verändert ganze Märkte und Unternehmen. Die Digitalisierung hat teils massive Auswirkungen auf Prozesse, Produkte & Services, Vertrieb und Marketing. Gleichzeitig ergeben sich Potentiale durch transformative und disruptive Geschäftsmodelle.
Aber wie lassen sich diese Entwicklungen für ein Unternehmen bewerten und einordnen? Die Antwort überrascht wenig: jedes Unternehmen braucht eine auf die Unternehmensstrategie abgestimmte Digitalisierungsstrategie! Welche Aspekte bei der Formulierung einer solchen beachtet werden sollten verraten wir Ihnen im folgenden Artikel.
Warum ist eine Digitalisierungsstrategie notwendig?
Wie der deutsche Digitalverband Bitkom in einer Umfrage aus dem Jahr 2018 erhob, sehen beinahe alle befragten Unternehmen die Digitalisierung als große Chance für ihr Geschäft.¹ Doch die Hürde, Digitalisierung in die ständigen Geschäftsaktivitäten zu integrieren, ist groß.
Eines steht allerdings fest – ob im Privat- oder im Berufsleben: Digitalisierung ist DER Megatrend unserer Zeit. Jeder Dritte in Deutschland nutzt mittlerweile die Plattform Airbnb, um seine Urlaubsunterkunft zu finden und zu buchen² und die Abonnentenanzahl von Streamingdiensten wie Netflix3 und Spotify4 steigt kontinuierlich. Und gerade für Industrieunternehmen gewinnt das Thema IoT (Internet of Things ) konstant an Bedeutung.
Dies sind natürlich nur drei Beispiele unter Tausenden – es lässt sich aber festhalten: Wirklich alle Unternehmen sind von der Digitalisierung betroffen! Die allermeisten von ihnen sogar sehr direkt, durch z. B.:
- sich verändernde Kundenbedürfnisse (Ease of use,…)
- ein verändertes Marktumfeld (neue Wettbewerber,…)
- verändertes Anspruchsdenken der Mitarbeiter (New Work,…)
- neue digitale Wettbewerber (Digital Pure Player, Disruptoren, Plattformanbieter,…)
- neue Geschäftsmodelle (Subscription Economy,…)
- Chancen für Effizienz- und Effektivitätsgewinne
Wichtig ist, dass Unternehmen sich mit den Chancen und Risiken der Digitalisierung beschäftigen. Sie sollten für sich einen Weg definieren, wie mit der Digitalisierung umgegangen werden kann und soll. Dieser Weg sollte in einer digitalen Strategie beschrieben und mit klaren Zielen und Zielvorgaben ausgestattet werden.
Für eine erfolgreiche Umsetzung der Digitalisierungsstrategie ist die Verknüpfung mit der Unternehmensstrategie essentiell.
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Welche Aspekte werden bei einer Digitalisierungsstrategie berücksichtigt?
Eine ganzheitliche Betrachtung und Verknüpfung der folgenden Aspekte ist wesentlich für die erfolgreiche Erarbeitung einer digitalen Strategie:
1. Kundenbedürfnisse
Kundenbedürfnisse müssen erhoben und ins Zentrum der marktseitigen Aktivitäten gerückt werden. Aufbauend auf den Bedürfnissen können wesentliche Schlüsse für das Produktangebot abgeleitet und notwendige Angebotsanpassungen erkannt werden. Die Konzentration auf die Kundenbefürfnisse sichert die langfristige Attraktivät des Produktportfolios und ermöglicht es, potentielle transformative und innovative Geschäftsmodelle zu identifizieren.
2. Markt- und Wettbewerbsumfeld
Um Marktchancen und -risiken zu identifizieren, ist eine Analyse des Markt- und Wettbewerbsumfelds unumgänglich. Beispielhafte Fragen bei der Analyse können sein:
- Wie entwickeln sich meine Kernmärkte? Welche Megatrends werden diese langfristig beeinflussen?
- Wie wird sich meine Marktpositionen verändern? Welchen Einfluss haben die großen digitalen Plattformen?
- Welche neuen Wettbewerber haben sich am Markt etabliert und beeinflussen die eigene Marktposition nachhaltig?
- Welche technischen Entwicklungen werden die Märkte nachhaltig beeinflussen und verändern?
Aufbauend auf den Erkenntnisse der Umfeldanalyse können auch zukünftig relevante Zielgruppen und Zielmärkte identifiziert werden.
3. Absatzkanäle und Prozesse zum Kunden
Das künftige Produktportfolio und die Zielgruppen und -märkte sind definiert. Nun stellt sich die Frage, über welche (digitalen) Kanäle das Angebot vertrieben wird und wie ein möglichst hoher Customer Lifetime Value erreicht werden kann. Daher sollten u. a. folgende Fragestellungen im Rahmen einer Digitalisierungsstrategie beantwortet werden:
- Wie erschließe ich neue Marktsegmente unter Zuhilfenahme digitaler Marketing- und Vertriebskanäle?
- Welches Servicelevel möchte ich meinen Kunden bieten, um diese langfristig an mich zu binden? Welche digitalen Services sind dafür notwendig?
- Wie positioniere ich neue Produkte im Markt?
Durch die Definition von Produkt, Märkten, Zielgruppen und relevanten Prozessen zum Kunden wird die künftige Marktpositionierung klar umrissen und der USP des Unternehmens herausgearbeitet – sowohl für bestehende als auch für neue digitale Geschäftsmodelle. Strategische Ziele und konkrete Zielsetzungen werden aufbauend auf den durchgeführten Analysen etabliert.
Der Erfolg einer Digitalisierungsstrategie ist im Wesentlichen von vier Enablern/Stützen abhängig. Die Harmonisierung der definierten Digitalisierungsstrategie und der Enabler ist notwendig, um erfolgreich zu digitalisieren.
4. Wertschöpfungstiefe und -prozesse
- Welche Leistungen sollen bewusst zugekauft oder gemeinsam mit/durch Partner durchgeführt werden?
- Wie müssen interne Prozesse gestaltet werden, um die Ziele der Digitalisierungsstrategie zu erreichen? (Beispiel: Durch die Digitalisierung sollen die internen Prozesskosten um 20% gesenkt werden.)
5. Organisation und Fähigkeit zur Veränderung
- Welche (neuen) Rollen und Kompetenzen liegen bereits vor und welche müssen zusätzlich aufgebaut werden, um eine digitale Strategie erfolgreich umsetzen zu können?
- Ist mein Unternehmen fähig, sich im notwendigen Maße zu verändern? Wenn nein, was muss getan werden, um dies zu erreichen (zum Beispiel New Work, PoC-Denken, MVP, Agile Arbeitsmethoden, Design Thinking etc.)?
6. Notwendige Technik
- Welche IT-Unterstützung wird benötigt? Wo wird sie benötigt – in Entwicklungs- und/oder Projekt-Prozessen?
- Wie kann die IT wertschöpfend agieren und wie arbeiten IT und Fachbereiche zusammen?
- Wo sollten agile Prozesse eingeführt werden und wo sind Wasserfall-Modelle zielführend?
- Welche geschäftsmodellspezifischen Anforderungen gibt es (z. B. durch Plattform- oder Subscription-Modelle)? Welche Anforderungen gibt es für die klassische Office-IT?
7. Finanzen und Unternehmensprofil
- Verfügen wir bereits über die notwendigen finanziellen Voraussetzungen oder müssen diese noch geschaffen werden?
- Sind Governance-Prozesse bereits umfassend definiert?
- Wie und auf welcher Ebene werden strategische Entscheidungen getroffen und in welchem Rhythmus?
- Welche Mindestziele (definiert in der Unternehmensstrategie) müssen trotz Innovation und Investition erreicht werden? Ist dies mit den gesetzten Zielen vereinbar oder müssen Gremien/Gesellschafter überzeugt werden?
Die geschaffene Klarheit über notwendige Veränderungen bei den genannten Enablern ermöglicht es Unternehmen, konkrete Umsetzungspläne zu entwickeln und somit die Umsetzung der Digitalisierungsstrategie erfolgreich zu gestalten.
Unsere Leistung für Sie
Digitalstrategie erarbeiten
Wir übersetzen die Auswirkungen der digitalen Transformation auf Produkte, Prozesse, Vertrieb und Marketing in langfristige Unternehmens- und Geschäftsbereichsstrategien. Der Digital Strategy Compass schafft klare Ziele für eine erfolgreiche Umsetzung.
Wie geht man bei der Erstellung einer digitalen Strategie vor?
Bevor Sie mit der Formulierung einer Digitalisierungsstrategie beginnen, machen Sie sich Ihrer Ausgangslage bewusst:
- Liegt bereits eine mit den Gesellschaftern abgestimmte Unternehmensstrategie vor, in der wesentliche Leitlinien für die digitalen Aktivitäten definiert sind?
- Sind Ihnen die oben aufgeführten Kernpunkte (wichtige Aspekte/Enabler) in der heutigen Ausprägung bereits bekannt?
- Haben Sie bereits Kernfelder für die Digitalisierung identifiziert?
- Wo muss aus Ihrer Sicht noch geschärft werden? Haben Sie die notwendige Kompetenz, dies intern zu tun oder benötigen Sie aufgrund der Vielzahl von Digitalisierungsmöglichkeiten externe Unterstützung?
Je nachdem, wie Sie die oben genannten Fragestellungen beantworten, können Sie entweder direkt selbst mit der Entwicklung einer Digitalisierungsstrategie starten, oder Sie holen sich einen erfahrenen Partner an die Seite, der Sie bei der Entwicklung einer solchen unterstützt.
Wichtig: Achten Sie bei der Auswahl eines Dienstleisters/Partners darauf, dass die genannten Themenblöcke nicht singulär, sondern ganzheitlich betrachtet werden. Nur dann werden Sie die digitale Transformation Ihres Unternehmens erfolgreich angehen können!
Dank des Projekts mit wdp haben wir nun eine klare Vorstellung, was Digitalisierung auf technischer, prozessualer und organisatorischer Ebene für uns bedeutet. Auf Basis der bedarfsgerechten und auf die Unternehmensziele ausgerichteten Digitalstrategie sowie Digital-Roadmap sind wir bereits erfolgreich in die Umsetzung gestartet.
Digitalisierungsstrategie – und nun?
Erst einmal: Herzlichen Glückwunsch zu Ihrer fertigen Digitalisierungsstrategie! Doch wie geht es nun weiter? Ihre digitale Strategie ist definiert, das heißt, Sie sind bereits 5% des Weges gegangen. Nun geht es daran, diese mit Leben zu füllen. Aber in welcher Reihenfolge und mit welchem Impact auf Ressourcen, Kosten und Gesamtorganisation ist zu rechnen? Welche Voraussetzungen sind noch zu schaffen?
Um die Umsetzung Ihrer digitalen Strategie erfolgreich anzugehen, benötigen Sie einen klaren Umsetzungsplan. Dieser wurde bestenfalls auf Basis einer Kosten-Nutzen-Analyse entwickelt und zeigt Ihnen die wirtschaftlichen und organisatorischen Auswirkungen auf. Achten Sie hierbei darauf, die richtige Portionierung zu finden – nicht alles kann gleichzeitig starten!
Je nachdem, wo im Prozess der Strategie-Entwicklung Handlungsfelder identifiziert wurden, kann der Start ganz unterschiedlich aussehen:
- Grundlagenprojekte, die Sie bislang noch nicht bedacht hatten
- Aufbau neuer Ressourcen oder Kompetenzen
- Gründung einer neuen Gesellschaft, um Innovationen voranzutreiben
- Kauf eines bereits etablierten Unternehmens
- …
Nehmen Sie sich die Zeit und Muße, einen konkreten Umsetzungsplan zu entwickeln, bzw. diesen entwickeln zu lassen und erzielen Sie Einigkeit in der Geschäftsführung und bei den Gesellschaftern, dass Sie diesen Weg gehen möchten – nur dann werden Sie die Umsetzung mit dem erforderlichen Fokus durchführen können und erfolgreich sein.
Quellen
¹ Bitkom Research (2019)
² Morgan Stanley (2017). Share of leisure and business travelers using Airbnb in the United States and Europe from 2015 to 2018*
3 Netflix (2020)
4 Spotify (2020)
Referenzprojekte Digitalstrategie:
wdp in Kennzahlen
55
Experten und Expertinnen
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Erfahrung
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750
Referenzen
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Sarah Joye Böttcher
Principal Management Consulting
Tel.: +49 221 67787410
Mail: sarahjoye.boettcher@wdp.de
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Ausgezeichnete Beratung
brand eins nahm wdp nach 2020 und 2021 auch 2022 wieder in die Liste der "brand eins Besten Berater" auf. Auch die WirtschaftsWoche hat wdp bereits mehrfach im Best of Consulting Wettbewerb Mittelstand ausgezeichnet. Unter anderem durften wir uns über folgende Awards freuen:
- Strategy (2020, 2021, 2022)
- Manufacturing & Operations (2022)
- Technologies (2021)
- Marketing (2020)
- Marketing & Organisation (2019)
- Operational Excellence (2018)
- Mergers & Acquisitions (2016)
- Wettbewerbsstrategie (2016)
- Wertsteigerung durch Beratungsprojekte (2016)
- Gesamtsieger Mittelstandsberatungen (2016)
Im Beratervergleich TOP CONSULTANT 2019 durften wir uns außerdem über die Auszeichnung als eine der besten Mittelstandsberatungen Deutschlands freuen.